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Südindien

 

Bildergalerie Kinder

Bildergalerie Umgebung

Wir haben im Jahr 2009 ein Land vorgefunden, mit dem wir, bedingt durch Medienberichte, ein wenig andere Vorstellungen verbunden hatten als diejenigen, die wir tatsächlich angetroffen haben. Unsere Erwartungen gingen dahin, zumindest Städte zu erleben, die einen wirtschaftlichen Fortschritt erkennen lassen, sei er auch nur regional begrenzt. Diese Erwartungen haben sich jedoch aus unserer Sicht heraus nicht erfüllt, wobei natürlich einschränkend gesagt werden muss, dass wir trotz eines dreiwöchigen Aufenthaltes und einer weiten Reise durch das Land nur einen sehr kleinen Ausschnitt haben erleben können. Es mag auch durchaus sein, dass sich die Umstände im Norden des Landes anders darstellen. Gesehen haben wir eine unendliche Armut, Slums, Straßenkinder, zum Teil erbärmliche Lebensverhältnisse, Dreck und unendlich viel Menschen, nicht selten von morgens bis abends nur damit beschäftigt, ihr eigenes Überleben zu sichern.

Sehr glücklich gemacht haben uns die besuchten und unterstützten Projekte der Salesianer Don Boscos, die uns die feste Überzeugung vermittelt haben, dass auch unsere Hilfe an genau den Stellen angekommen und umgesetzt worden ist, an denen dies erforderlich war.

Hyderabad/Sekunderabad, Shelter for children at risk
Das Projekt liegt in einem für den Zweck sehr geeigneten Umfeld, und zwar im Slumviertel in der Nähe des Bahnhofes. Dort sind Streetworker unterwegs, um Ausschau zu halten nach Kindern, die in der Regel aufgrund häuslicher Probleme ihr Zuhause verlassen haben. Bis zum frühen Nachmittag wurden 3 Kinder in das Heim verbracht. Zunächst wird der Versuch unternommen, die Kinder zum Elternhaus zurück zu vermitteln, was aber nicht so häufig gelingt. Es wird den Kindern dann das Angebot unterbreitet, dort oder in anderen Häusern der Salesianern zu verbleiben, um auch die Schulausbildung aufzunehmen bzw. fortzusetzen und einen Berufs-Abschluss zu erlangen.

Don Bosco Navajeevan, Nampally
Ein Transit Home für child labourer. Das Heim ist von Schwestern geleitet, die sich intensiv um die ehemaligen Kinderarbeiter kümmern. Die Mitarbeiter versuchen zunächst, die Kinder aus den Arbeitsverhältnissen herauszulösen, um im Anschluss daran den weiteren Versuch zu unternehmen, den Kontakt mit den Eltern wieder herzustellen, was selten erfolgreich ist. Die Kinder wohnen in dem Heim und gehen auch von dort aus zur Schule.

Rehabilitationscenter Ramanthapur
Die in dem Center befindlichen Kinder gehen vor dort aus zur Schule, im übrigen wird auch Unterricht für drop outs erteilt, also Schulabbrechern. Angeboten wird ferner eine non formale Berufsausbildung mit den Ausbildungsberufen Schneiderei, Elektrotechnik, Schreinerei, Druck- und Buchbinderei, Bäckerei; Klempnerei; Herstellung von T-Shirts und Sportbekleidung Kältetechnik und Computertraining.

Gegenüber das Zentrum für career guidance & job placement.   

Vijayawada
Es würde den Rahmen der Internetdarstellung sprengen, alle Aktivitäten zu beschreiben, die wir in so kurzer Zeit in Vijayawada gesehen haben, Shelter, Brückenschulen, Projekte für Drogenabhängige usw., insgesamt ganz hervorragend geführt von Father Koshy.

An einem Nachmittag wurden wir von Father Ignatius durch ganz problematische Gegenden der Stadt und durch verschiedene Slums geführt. Wir waren sehr überrascht zu erleben, wie sehr die dort lebenden Menschen in so freundlicher Form sich mit uns auszutauschen versuchten. Erbärmliche Verhältnisse, die dort lebenden Kinder werden täglich von den Salesianern abgeholt, um sie zur Schule zu bringen, da die Eltern entsprechende Notwendigkeiten nicht einsehen.

Auf dem Weg nach Ongole haben wir 2 Tsunami-Schulen und ein Haus für Kinder besuchen können. Diese Besuche haben uns beeindruckt, da mit einfachsten Mitteln, aber hoch engagiert, den Kindern Unterricht erteilt wird. Bemüht waren die Lehrer, uns alle Dokumente vorzulegen, die den Nachweis erbringen, dass der Lehrstoff auch tatsächlich bis ins Detail abgearbeitet worden ist.

Mangalagiri
Wir waren sehr dankbar, dass auf der Reise ein kurzer Besuch in Mangalagiri (Aufnahme, schulische und berufliche Ausbildung von körperbehinderten Kindern zusammen mit gesunden) möglich war. Der Empfang war ergreifend. Wie in allen Projekten wurde zur Begrüßung getanzt. So auch in Mangalagiri, wobei die Körperbehinderten die Tänze im Sitzen ausführten, erkennbar mit großer Freude. Wir hatten die Möglichkeit, das Projekt eingehend zu besichtigen einschließlich der Werkstätten, in denen die Körperbehinderten lernen, Prothesen selbst herzustellen.

Ongole
Ein großes Schul- und Ausbildungsprojekt mit in der Entstehung befindlichen Neubauten, heute bereits fertiggestellt.

Chennai (früher Madras)
Zunächst haben wir das von uns bereits unterstützte Projekt Kavarapattai besucht, ein Berufsausbildungsprojekt für Kinder und Jugendliche aus ärmsten Schichten des Landes, für Straßenkinder und drop outs. Besucht haben wir weiter das in unseren Augen sehr gut geführte und erfolgreich arbeitende Straßenkinderprojekt Anbu Illam Chennai.          

Coimbatore
Fasziniert hat uns das Projekt der Taxifahrer (Motorrikschas). Die Salesianer haben diese Berufsgruppe angesprochen und ihnen deutlich gemacht, dass sie es sind, die am ehesten erkennen, wenn Kinder planlos in der Gegend herumlaufen oder andere Anzeichen vorhanden sind, dass ein Kind in Not ist. Man hat ihnen gesagt, dass mit Ausnahme eines Anrufs bei den Salesianern nichts von ihnen verlangt werde. Durch die Übertragung von Verantwortung fühlen sich die Taxifahrer in die Arbeit eingebunden, so dass sie von sich aus weit mehr tun als das eigentlich Erbetene. So versuchen sie, wenn dies sinnvoll erscheint, die Kinder selbst anzusprechen, um sie kostenlos zu den Hilfestationen für Kinder zu transportieren. Von diesen Stationen gibt es einige in der Stadt, und zwar in den Brennpunkten, in der Nähe der Busbahnhöfe usw. Es handelt sich dabei um einen einfachen Raum, offen nach außen, der ständig besetzt ist und im Übrigen von den Kindern selbst durch die kostenlose Telefonnummer 10 9 8 erreicht werden kann. 30 Kinder oder mehr finden dort täglich Hilfe oder Aufnahme. Bei Kindern, die ihr Zuhause verlassen haben, wird zunächst, wie eigentlich immer, versucht, den Kontakt zum Elternhaus wieder herzustellen, was aber auch hier nur recht selten gelingt. In diesen Fällen unterbreiten die Salesianer ihre Angebote, um so den Kindern die notwendige Hilfestellung zu leisten. Die Taxifahrer treffen sich mehrfach täglich in den Zentren, um sich zu besprechen und auszutauschen und man kann bei ihnen ein sehr großes persönliches Engagement feststellen, sie fühlen sich mitverantwortlich. Eine wertvolle Hilfe ohne jegliche Kosten, äußerst effizient.

In Indien sind offensichtlich sehr viele Menschen, und zwar Männer und Frauen, als Wanderarbeiter tätig, insbesondere auf großen Baustellen. Wenn die Eltern auf der Baustelle arbeiten, befinden sich die in der Regel noch sehr jungen Kinder entweder irgendwo auf dem Baustellengelände oder allein in der Nähe der erbärmlichen Unterkünfte, meist unbeaufsichtigt in Blechhütten bei unsäglichen Temperaturen. Die Salesianer haben für diese Kinder täglich eine Lehrerin bzw. einen Lehrer engagiert, die sich 3-4 Stunden um die Kinder kümmert, sie beschäftigt und ein wenig vorschulischen und auch schulischen Unterricht abhält. 

Schließlich haben wir auch das Mädchenprojekt der Salesianischen Schwestern Kovai Marialaya „Rehabilitation Home for street & working Girls“ besucht und sind in dem Schul- und Ausbildungsheim für Mädchen der Straße sehr herzlich empfangen worden. Die Notwendigkeit einer Hilfeleistung zugunsten ist und sehr deutlich geworden. Denn ein Mädchen allein auf den Straßen Indiens hat keine Chance, wie uns nicht nur von der Projektleitung versichert worden ist.

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